Montag, Oktober 14, 2024
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Eine Institution für die Ewigkeit

Das Ritz London zelebriert die große Kunst des High Tea und bleibt der Tradition verpflichtet

Bis heute gilt der five o’clock tea rund um den Globus als die britischste aller Institutionen. Mit Glockenschlag fünf Uhr greift eine unsichtbare Hand in die Speichen der Rades des Weltenlaufs. Alles steht still und nur dem gedeckten Kaffeetisch gilt alle Aufmerksamkeit. Wer eine der authentischsten High Tea Zeremonien erleben möchte, ist im Palmenhof des historischen Ritz in London an der besten Adresse.

Mitglied der Leading Hotels of the World
C9_2.JPGDas Londoner Ritz gilt als Synonym für den höchsten Standard britischer Hotelkunst. Der historische Palmenhof bietet ab 14h in sechs zweitsündigen Zyklen bis zum Abend einen bunten Mix aus Sandwiches, warmen Scones und süssen petit fours, neben der größten Teeauswahl an der Themse. Der Erfolg des Konzeptes liest sich leicht an der bunten Schar der Besucher ab. Von jung bis alt reicht die Mischung der Gäste. Fröhliche Mädchen sitzen an großen Tischen und feiern Geburtstag, Business Partner diskutieren ihre Geschäfte, verliebte genießen ihren honeymoon und Rentnerpärchen freuen sich bei Tee und Kalorien über ihre Gesundheit. Der langfristige Erfolg des Ritz geht auf eine kontinuierliche Markenpflege zurück, die im Wesentlichen der klassischen Tradition verpflichtet ist.

G39.JPGDas historische Datum war der 24. Mai 1906. In Fortführung des Pariser Erfolgsmodells an der dortigen Place Vendome haben sich der Franzose Charles Mewés und der Engländer Arthur Davis fast ewige Treue geschworen und gemeinsam aus dem alten Bath Hotel das neue Ritz auf dem Piccadilly geformt. Cesar Ritz, der große Visionär, hat gewusst, wo für er seinen wohlklingenden Namen gibt. Obwohl er nie verantwortlich das Haus führte, war er doch einverstanden, dass Londons erste Adresse nach ihm benannt war. Der damalige Umbau dauerte über 2 Jahre und das Haus war das erste in London mit einem Stahlkorsett. Der Stil orientierte sich an den Schlössern Frankreichs und die Möbel führten zurück in die Zeit Louis XVI. Seit seinen frühen Tagen war das Ritz, ähnlich seiner Pariser Schwester, bis heute die erste Adresse der Aristokratie.

L73.jpgDer Prinz of Wales, später König Edward VIII, fühlte sich dem Haus ebenso verbunden wie König Alfonso von Spanien oder Königin Amélie von Portugal. Künstler wie die Primaballerina Pavlova oder Charlie Chaplin gingen ein und aus. Seit wenigen Jahren nun konnte das Anwesen noch um das benachbarte William Kent House aus dem Jahr 1740 erweitert werden. Bereits César Ritz bemühte sich 1906 vergeblich darum, den damaligen Besitzer, Lord Wimborne, zu einem Verkauf seiner angrenzenden Villa zu überreden, damit Ritz sein Hotel vergrößern könne.

Tradition verpflichtet
m126.jpgAnstelle aber zuzusagen, machte Lord Wimborne dem alten Ritz das Gegenangebot, doch dessen Hotel zu kaufen, schließlich plane er, Lord Wimborne, schon seit langem seinen hübschen Garten nachhaltig zu vergrößern. Die beiden Herren wurden sich also nicht handelseinig und erst exakt 100 Jahre später, im Jahr 2006, konnte das Ritz erweitert werden. Das William Kent House eignet sich heute wie kaum eine andere Adresse für private Empfänge, kleinere Tagungen oder feudale Diners.

Für alle, die im Haupthaus wohnen, seien aber die festlichen Abendessen im Hauptrestaurant empfohlen. Freitag und Samstag wird ein Viergänge Menü in einem der weltweit schönsten Hotelrestaurants von einer kleinen Tanzcombo im Stil der 40er Jahre begleitet. Der Chef, John Williams, hat die Küche des Ritz mit seinem „palace style food“ an die Spitze der Londoner Gastronomie gebracht. Einziges Korrektiv in der Philosophie des Chefs sind die vier Jahreszeiten. Authentisch und frisch soll es sein. Die vielen Kerzen auf den kleinen und größeren Tischen erinnern an festlichen Gesellschaften der Vergangenheit und werfen ihre Schatten auf glückliche Tanzpaare, die zwischen den einzelnen Gängen in der romantischen Luft dieses Saales die große Tradition dieses Hauses lebendig erhalten.

E19.JPGDa passt es nur ins Konzept, dass das Ritz bis heute die Fahnen des Dresscode empor hält. Sneakers oder Jeans sind für die Zimmer vorbehalten; dies gilt auch für den High Tea. In anderen Häusern würde dies antiquiert, bisweilen lächerlich wirken. In den öffentlichen Räumen dieses Hauses haben solche Parameter ihren Platz und wirken so selbstverständlich wie die übergroßen Lüster an den hohen Decken in der Galerie oder der große Palmenhof für die Zeremonie des afternoon teas. Selbst die jüngeren Gäste lieben es, sich ab und an in Schale zu werfen. Wer die hierfür wichtigen Utensilien nicht parat hat, mag gegenüber in der berühmten Jermyn Street das Passende finden. Die Einkaufsmeile für Männer gehört zu den originellsten von Europa.

Die englischen Herrenschneider New & Lingwood oder Turnbull & Asser haben hier ihren Sitz. Das Personal im Lobbybereich des Ritz dagegen kommt zu weiten Teilen aus Deutschland. Mit seinem 113 Zimmern und 24 Suiten wirkt das Ritz intim und festlich zugleich; vielleicht die schönste Alternative für die Liebhaber des „grand old style.“ Es bleibt dabei: It’s ritzy in charme and character!

http://theritzlondon.com

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