Das Plaza Athénée hat nach achtmonatiger Renovierung und Erweiterung wieder glanzvoll geöffnet
Es war eine Gelegenheit, die sich im Leben nur einmal bietet. Mitten im hart umkämpften Wettbewerb der Pariser Luxushotellerie und zahlreichen Neueröffnungen in der Seine Metropole bot sich dem Haus an der Avenue Montaigne die Möglichkeit, gleich drei direkt angrenzende Häuser zu erwerben, um die Nutzfläche des offiziellen Palasthotels gleich um über 5.500 Quadratmeter zu erweitern. Auch wenn sich das Management über das Investitionsvolumen ausschweigt, gehen Brancheninsider davon aus, dass mindestens ein Betrag von 100 Millionen Euros in die Akquise geflossen sein müssen und noch einmal der gleiche Betrag in die Renovierung der neuen Räume.
Ein neuer Ballsaal im Zentrum der Renovierung
Das Ergebnis ist schlichtweg atemberaubend und obwohl das berühmte Hotel, das jüngst seinen 100. Geburtstag feierte ohnehin schon mit an der Spitze aller Pariser Luxushotels gestanden hat, dürfte seine Ausnahmeposition noch einmal gestärkt worden sein. Vierzehn neue Suiten und Zimmer konnten hinzugewonnen werden. Wichtiger aber noch sind die zusätzlichen Optionen an Services, die das Plaza nun zu leisten in der Lage ist. Und dies auf allerhöchstem Niveau.
Anlass für die Erweiterung war weniger das Fehlen ausreichender Zimmer sondern vielmehr eine Nutzfläche, die auch für das Segment des MICE Marktes interessant erscheint. Im business to business Markt bedarf es großzügiger und mit modernster Technik ausgestatteter Konferenzräume, um für Tagungen, oder Kongresse attraktiv zu sein.
Das neue Plaza schlägt hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, da die Akquise der neuen Räume das Potenzial eines Ballrooms beherbergte, das optimal genutzt wurde. So glänzt der Palast seit diesem Sommer mit einem multi funktionalem Bankettsaal, der sowohl für Tagungen wie auch für privatere Anlässe (Hochzeiten) zu nutzen ist. Wer einen noch intimeren Rahmen wünscht, für den sind zwei weitere neue Räumlichkeiten eröffnet worden, alle im Erdgeschoss des Palasthotels. Mit daher drei neuen Konferenz- oder Tagungsräumen ist das Haus bestens gerüstet, auch die b2b Kundschaft für sich zu gewinnen. Aktuell beläuft sich das Verhältnis touristischer Freizeitreisender zur geschäftlichen Klientel in Paris in etwa auf 70 zu 30 in ihren Anteilen, doch das könnte sich bald ändern.
Die acht neu gestalteten Suiten und sechs Zimmer gehören ohne Zweifel zu den elegantesten von Paris überhaupt. In jedem Winkel atmen die Suiten Großzügigkeit und Weitläufigkeit, die Ausstattung kann ohne Zweifel als die edelste der Stadt bezeichnet werden. Die Suiten sind einzelnen Farbmustern zugeordnet und der Gast hat die Option zu wählen, welchem Farbton er sich verbunden fühlt. Mein Favorit: Kirsche. Aber auch andere Farbschemata wie Abricot oder Fliedertöne stehen zur Wahl, so dass der Gast auch hier die Wahl hat.
Neue Suiten als die schönsten der Stadt
Da das Haus über acht Monate geschlossen war, nahm sich die Direktion auch der Renovierung weitere öffentlicher Räume an. Die Rezeption wird großzügiger, der zweite Eingang des Hauses, der lange verschlossen war, ist nun wieder für Gäste geöffnet worden.
Am Augenfälligsten vielleicht die Renovierung der berühmten Bar und des drei Sterne Restaurants von Alain Ducasse. Wie auf kleinen, intimen Inseln speist es sich nun auf hoch exklusiven Lederbezügen. Ducasse selbst hat auch seine Positionierung aktualisiert und stellt im Besonderen Fischspeisen in den Vordergrund seiner Kochkunst.
Das Restaurant ist jedoch Samstag und Sonntag geschlossen. Warum? Nun, weil es am Wochenende eben keinen fangfrischen Fisch gibt und auch die Gemüsehändler legen ihre wohlverdiente Pause ein, so dass der Philosophie der Küche nicht entsprochen werden kann. Frische ist und bleibt bei weitem das oberste Gebot der Ducasse Küche. Von Montag bis Freitag ist alles frisch und nur dann kann hier auf welthöchstem Niveau gekocht werden. Nun, vielleicht überzeugt ein Besuch in der neu gestalteten Bar zum Wochenende die Liebhaber des Plaza!
Das neue Ducasse überzeugt mit Leder und Chrom
Zudem steht noch Werner, der deutsche Direktor des Relais Plaza mit seiner Brigarde bereit, den Gast auch an den Wochenenden lukullisch zu verwöhnen. Der Chef, der aktuell sogar zu den besten Jazz Musikern der Stadt gehört, ist selbst meist jeden Abend vor Ort und unterhält die Gäste auf seine charmant unaufdringliche Art mit Musik oder Anekdoten der zalreichen Stars und Sternchen der Vergangenheit die das Plaza Athénée mit seinem Relais Plaza so sehr zu schätzen wussten.
Eine Reservierung ist immer zu empfehlen. Jeder Tisch hat hier seine Geschichte, ob Karajan, die Dietrich oder Yves Saint-Laurent, sie alle hatten ihre Stammtische und wer weiß, an welchem Tisch sie als Gast gerade sitzen werden und welche Geschichte hier Ihnen, lieber Leser, dann mit auf den Weg zu geben ist. In jedem Falle also: Werner fragen!
„Un aura amorosa“, „Der Odem der Liebe“, „The spirit of love“ Die Arie des Don Ferrando aus Mozarts “Cosi fan tutte“ scheint Pate gestanden zu haben in einem Palast, dessen liebvolle und sensible Renovierung selbst in Paris ihresgleichen sucht. Bravo!