Montag, April 29, 2024
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Indien – das Land der tausend Gesichter

Mit über 3.000.000 Quadratkilometern und über einer Milliarde Einwohnern ist Indien der siebtgrößte Kontinent und der zweitbevölkerungsreichste Staat der Erde. Mark Mit über 3.000.000 Quadratkilometern und über einer Milliarde Einwohnern ist Indien der siebtgrößte Kontinent und der zweitbevölkerungsreichste Staat der Erde. Mark Twain beschrieb 1897 Indien als „das Land der Träume und Romanzen, des ungeheuren Reichtums und der unglaublichen Armut, des Prunks und der Lumpen, der Paläste und Baracken, des Hungers und der Seuchen, der Genialität und Gigantomanie und Aladinlampen, der Tiger und Elefanten, der Kobras und des Dschungels, der hundert Völker mit hundert Sprachen, tausend Religionen und zwei Millionen Göttern…“ Das alles ist Indien. Ein Land mit vielen Gesichtern, wie es vielfältiger und kontrastreicher nicht sein könnte.

Auf den Straßen von Mumbai, früher Bombay, wimmelt es nur so von Menschen, Ochsen, Elefanten und Autos. Eine unheimliche Geräuschkulisse, geprägt durch das Gerede der Menschen, das Gebrüll der Tiere und das Hupen der Autos.


Es dauert einen Augenblick, bis man sich daran gewöhnt hat. Eine Rikscha fährt vor. Die Fahrt geht vorbei an unzähligen Geschäften, an denen die Ware zum Teil draußen auf Stangen hängt; Stoffe in allen erdenklichen Farben und Mustern. Gemüsehändler haben ihre Stände am Straßenrand aufgestellt und versuchen ihre Ware zu verkaufen. Das Straßenbild ist geprägt von farbenfrohen Gewändern der Frauen und Männer. Jeder Sari sieht anders aus und auch die Art, wie sie getragen werden, unterscheidet sich. Zu dem bunten Straßenbild gesellen sich auffallende Kontraste in der Architektur. Sarazenische Wandelgänge und britische Kolonialstilbauten stehen den modernen indischen Wolkenkratzern gegenüber. Eine Stadt zwischen Antike und Moderne.


Zwei der berühmtesten Wahrzeichen Mumbais befinden sich am Hafen des Stadtteils Colaba: Das Gateway of India, der 26 Meter hohe Triumphbogen aus gelbem Basalt im Stil der Moslem-Bauten des 16. Jahrhunderts, errichtet zur Erinnerung an den Besuch des britischen Königs George V., und das in der Nähe gelegene Taj Mahal Intercontinental, eines der namhaftesten Hotels Indiens. Es garantiert luxuriöse Räumlichkeiten, gepaart mit kulinarischen Höchstgenüssen. Viele Prominente bevorzugen dieses Hotel und gerade die einheimischen Bollywood-Filmstars steigen dort gerne ab. Die beliebte Einkaufs- und Flaniermeile Shahid Bhagat Singh Road, früher bekannt als Colaba Causeway, liegt etwas westlich vom Taj Mahal Intercontinental. Sie lädt zu umfangreichen Shopping-Touren ein und danach lässt es sich wunderbar entspannen in den vielen Restaurants, die mit einheimischen als auch internationalen Speisen verwöhnen. Das unvergleichliche Aroma Indiens ist nicht nur der Geruch von Rosen und Jasmin, der sich durch die Straßen und Gassen zieht.


Es sind die Düfte von Gewürzen, die aus der indischen Küche nicht wegzudenken sind, gerade für die Herstellung von Currys sind sie unabdingbar. Doch mit Curry ist nicht etwa das Pulver gemeint, das wir hier zu Lande bekommen, sondern eine Gewürzsoße aus vielen verschiedenen Zutaten. Kurkuma, Kardamom, Ingwer, Koriander, Muskatnuss und Mohn sind nur einige davon. Ein indischer Koch verwendet rund 25 verschiedene Gewürze in der Küche. Ein Feuerwerk für die Geschmacksnerven – nicht für jedermann geeignet.

Nach einer Kräftigung geht es in der Rikscha weiter zum Prince of Wales Museum. Vor allem die Sammlung indischer Miniaturmalereien und die archäologische Abteilung sind beträchtlich und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Kehrt man zur Flora Fountain zurück und folgt dann der Dadabhai Naoroji Road, die an schönen Kolonialbauten vorbei führt, gelangt man nach Nagar Chowk. Das Straßenbild im Stadtzentrum wird von dem wohl schönsten architektonischen Bahnhof der Welt dominiert, dem Viktoria Terminus.

Der reich verzierte braune Sandstein aus dem Jahre 1808 gilt als der schönste Bau viktorianischer Gotik. Knapp 100 Meter neben dem Bahnhof liegt die nicht weniger imposante Hauptpost.


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Wer möchte, kann hier die Stadtrundfahrt durchs koloniale Mumbai beenden und sich zurück zum Gateway of India begeben und ein weiteres Mal durch die Straßen bummeln.

Für die weiter Erkundungslustigen geht es landeinwärts nach Aurangebad, genauer genommen zu den Höhlen von Ajanta und Ellora. Sie sind als Weltkulturerbe verzeichnet und dürfen auf keinen Fall verpasst werden. Die fünf buddhistischen Felsentempel und 25 Klöster von Ajanta wurden zwischen dem 2. und dem 7. Jahrhundert nach Christus in den Fels gehauen. Die Wandmalereien zeigen die Entwicklung buddhistischer Kunst und ihre Annäherung an den Brahmanismus. Die weitläufige Tempelanlage von Ellora ist jünger als die von Ajanta. Sie ist zwischen dem 6. und 9. nachchristlichen Jahrhundert entstanden. Die 34 Höhlen sind von buddhistischen, hinduistischen und jainistischen Einflüssen geprägt. Die Besichtigung der Höhlen ist im Abendsonnenschein am schönsten. Besonderes Augenmerk verlangt auch der große Shiva-Tempel Kailashanatha, der als riesiger Monolith aus dem Fels gemeißelt wurde.


Rund 600 Kilometer südlich von Mumbai liegt Goa, der kleinste Bundesstaat Indiens, bekannt für seine endlosen, feinsandigen Strände. Er wird begrenzt durch die Staaten Maharashtra und Karnataka, und selbstverständlich vom Meer. Der kleine Staat ist eine der wenigen Regionen, wo der Tourismus eine wirtschaftliche Bedeutung hat. Viele Ansässige sprechen Englisch, da sie an Touristen gewöhnt sind. Alles geht etwas geruhsamer zu als in der Metropole Mumbai. Es gibt kaum Slums und der Verkehr läuft weitgehend geordnet ab. Die Busse sind seltener überfüllt. Goa ist Indien in einer Lightversion, sozusagen Indien für Anfänger.

In der Hauptstadt Panaji ist die europäisch-südländische Atmosphäre noch präsent, vermischt mit dem Flair des tropischen Indiens. Der erhaltene Teil der romantischen Altstadt hat die Anmutung eines kleinen portugiesischen Provinzdorfes. Zwischen alten Häusern, an denen üppige Blumenpracht von den Balkons hängt, reihen sich kleine Hotels und Restaurants, die den Geldbeutel schonen. Den Tag in Goa lässt man am besten mit dem einheimischen Schnaps Feni oder einem schön kühlen indischen Bier ausklingen.


Im Vergleich zu Goa oder auch anderen Regionen Südindiens ist Karnataka weniger vom Tourismus erschlossen. Bangalore, rund 350 Kilometer westlich von Madras, der Hauptstadt von Karnataka, gilt als eine der saubersten und am besten organisierten Städte Indiens. Mysore, die zweitgrößte Stadt des Bundesstaates, liegt im Süden Karnatakas. Sie ist übersichtlich, mit breiten Alleen, Parks und Palästen. Eine heitere, entspannte Stimmung. Das Highlight Mysores ist der Amba Vilas, einer der größten und prächtigsten Maharaja-Paläste Indiens. Ein wahr gewordener Traum aus 1001 Nacht. 1912 ließ man ihn anstelle des 1897 niedergebrannten Holzpalastes errichten; die Entwürfe stammten vom britischen Architekten Henry Irwin. Seit 1998 ist der Palast in Besitz der Landesregierung von Karnataka. Den Devaraja-Markt zu erkunden ist neben dem Palast mit das Größte. Er ist einer der schönsten und farbenprächtigsten Märkte Südindiens. Nicht ohne Grund wird Mysore auch als Stadt der Düfte und Seide bezeichnet.

Faszinierend am südwestlichen Bundesstaat Kerala sind die vielfältigen Naturattraktionen: ausgedehnte Waldgebiete mit reichem Wildtierbestand, üppige Plantagen und traumhafte Strände. Bei einer Rundreise durch den Süden Indiens darf eine Backwaters-Tour nicht fehlen. Die Bootsfahrt entlang von palmengesäumten Lagunen und Kanälen vermittelt den malerischsten Eindruck. Die riesigen Fischernetze überall an den Lagunen und Kanälen sind ein beliebtes Fotomotiv.


Im Hafen von Fort Cochin angekommen, lohnt sich ein Spaziergang entlang der Kaimauer. Es bieten sich wirklich schöne Ausblicke auf das Meer. Nicht entgehen lassen sollte man sich den kleinen Fischmarkt. Der frisch gekaufte Fisch kann an den aufgestellten Garküchen sofort zubereitet werden. Ebenfalls sehenswert sind die restaurierten Bauten aus der portugiesischen, niederländischen und britischen Kolonialherrschaft im Herzen des Fort Cochin. Kleine Geschäfte laden zum Bummeln ein.

Die Inder besitzen das Wissen um ein langes Leben, wovon andere Völker nur träumen können. Und das Zauberwort heißt Ayurveda. Kerala gilt als ein Zentrum der ayurvedischen Heilkunst. Diese traditionelle indische Medizin existiert seit mehr als 2.000 Jahren. Sie setzt auf die Lehre von den drei Körpersäften und schöpft daraus ihre Kraft. Die Harmonie und das Gleichgewicht zwischen diesen ist Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben.


Neben dem reichhaltigen Angebot von Ayurveda-Behandlungen ist Yoga kein unbedeutender Geschäftszweig. Varkala gilt in Kerala als bekanntestes Yoga-Zentrum und lockt somit viele Reisende an. Die bekanntesten Adressen sind die Scientific School of Yoga & Massage und das Progressive Yoga Centre sowie das Kairali Ayurvedic & Yoga Centre. Man sollte sich zunächst allerdings erstmal einen Schnupperkurs angucken, um dann zu entscheiden, ob er den eigenen Vorstellungen entspricht.

Im Südosten liegt eines der ältesten Kulturzentren Indiens: die Stadt Madurai. Der weitläufige Tempelkomplex Meenakshi-Sundareshvara aus dem 17. Jahrhundert beherrscht das Stadtbild. Allerdings stellt man fest, dass sich hier wenig koloniale Einflüsse in der Architektur finden lassen, die drawidische Kultur konnte sich fast unbeeinflusst entwickeln. Das Areal, auf dem die Tempel, in denen Shiva und Meenakshi verehrt werden, stehen, ist umgeben von mehreren Tortürmen, Säulenhallen, Teichen, Straßen und Geschäften. In den verwinkelten Gassen der Altstadt lockt der Obst-, Gemüse-, und Blumenmarkt mit überwältigender Farbenpracht und exotischen Düften.


In Südindiens größtem Bundesstaat Andra Pradesh ist bis heute der Einfluss des Islams unübersehbar. Touristisch ist die Region kaum erschlossen; Besucher trifft man vor allem in der Hauptstadt Hyderabad. Eine Atmosphäre wie aus einer arabischen Guten-Nacht-Geschichte. Die Stadt verfügt über viele monumentale Bauten, Tempel, Kirchen, und Moscheen. Der größte Teil der Altstadt kann zu Fuß erschlossen werden. Wahrzeichen ist der 56 Meter hohe, viertürmige Torbau Charminar aus dem 16. Jahrhundert. Ebenfalls sehenswert sind die älteste Moschee der Stadt, Jami Masjid, und die Hauptmoschee Mecca Masjid, die dem Vorbild der großen Moschee in Mekka nachempfunden ist. Unvergesslich ist auch ein Besuch auf dem turbulenten Laad Bazaars. Indien, ein exotischer Cocktail aus Kultur, Mystizismus und Bildern aus 1001 Nacht. Ein Land, das sowohl unendliche Armut als auch unglaublichen Reichtum in sich birgt. Und trotz dieser klaffenden Widersprüche lässt einen die Faszination dieses Landes nicht mehr los. SG

Reisezeit und Wetter

Das Klima Indiens wird vom Monsun bestimmt. Er ist verantwortlich für den jahreszeitlichen Wechsel von Regen und Trockenzeit, von Hitze und angenehmen Temperaturen. Somit bestimmt er auch die Reisezeit und die Touristensaison. Die Monsun-Zeit beginnt im Juni mit heftigem Regen in Südindien und rückt dann Woche um Woche weiter nach Norden.

Nur Südindien hat tropisches Klima, Nordindien liegt im subtropischen Bereich und der Himalaya ist von alpinem Klima geprägt. Im Westen (Rajasthan) ist es schon im April brüllend heiß, in der Nacht aber auch umso kälter.

Auf dem Subkontinent ist von Oktober bis März die beste Reisezeit.

Anreise

Direktflüge von Europa landen auf den Flughäfen von Bombay oder Delhi, die Flugzeit beträgt etwa 7 Stunden. Einige Chartermaschinen fliegen auch gelegentlich Goa an.

Flugumbuchungen sind möglich, allerdings um einige Hundert Euro teurer. Beim Rückflug ist es wichtig, 72 Stunden vor dem Start die reconfirmation des Tickets nicht zu vergessen.


Kleidung

Mit leichter, nicht zu eng geschnittener Kleidung aus Baumwolle oder modernen Kunststofffasern ist man bestens ausgerüstet.

Etwas wärmere Kleidungsstücke wie Pullis und Jacken sollten auch sicherheitshalber eingepackt werden. Die Klimaanlagen und gerade die Wintermonate in kühleren Regionen können frösteln machen.

Gesundheit

Wie in vielen asiatischen Ländern ist auch in Indien in den ersten Tagen Vorsicht geboten. Speisen und Getränke sollten nur in sauberen Restaurants zu sich genommen werden; Mineralwasser nur aus originalverschlossenen Flaschen verwenden. Auch beim Zähneputzen sollte man auf Leitungswasser verzichten und auf Mineralwasser zurückgreifen. Aufgrund der starken Hitze ist es wichtig, viel Wasser zu trinken – mehr, als man eigentlich Durst hat. Nach etwa 10 Tagen kann man dann etwas mutiger mit dem Essen sein und auch geschältes Obst und Gemüse verzehren.

Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus und gegebenenfalls auch gegen Cholera und die asiatische Hirnhautentzündung werden empfohlen. Impfschutz gegen Polio und Tetanus sollte ebenfalls bestehen. Gerade bei Reisen in heiße, feuchte Gebiete ist eine Malaria-Prophylaxe vernünftig. Das hört sich alles sehr abschreckend an, dient aber allein der Vorsorge. Und wie heißt es so schön: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Ebenso wichtig ist es, sich vor der Sonne zu schützen. Eine Kopfbedeckung gegen einen Sonnenstich und eine Sonnenlotion mit hohem Lichtschutzfaktor gegen Sonnenbrand sind nur vernünftig.

Sollte ein Arzt konsultiert werden müssen, braucht man sich keine Gedanken zu machen. In Indien gibt es wirklich gute Ärzte mit Englischkenntnissen. Eine Auslandsversicherung ist ein Muss!

Andere Länder, andere Sitten

Was bei uns selbstverständlich ist, ist in einem anderen Land nicht erwünscht. So ist es beispielsweise in Indien nicht üblich, jederzeit alles und jeden zu fotografieren. Privatpersonen erwarten, dass man um ihr Einverständnis bittet. In den heiligen Tempeln ist Fotografieren absolut verboten.

Schuhe beim Betreten religiöser Orten anzubehalten, ist ein Reinheitsverstoß. Auch beim Betreten von Häusern sollte man sich an das Verhalten des Gastgebers halten. Zieht er die Schuhe aus, sollte man es auch tun.Da in Indien nun mal nicht nur Reichtum herrscht, sondern auch klaffende Armut, schicken manche Familien ihre Kinder zum Betteln. Auch wenn man Mitleid hat, sollte man darauf verzichten, ihnen Geld zu geben. Besser, man kauft ihnen stattdessen etwas zu essen, zu trinken oder ähnliches. Durch Geldgaben würde diese gewerbsmäßige Ausnutzung der Bettelei nur gefördert werden.

Was Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit angeht, herrscht in Indien ein strengerer Ton. Küssen, Arm in Arm gehen und andere Zärtlichkeiten sollten die Hotelzimmer nicht verlassen. Sie gelten als anstößig und sind unerwünscht. Nacktbaden wird nicht toleriert. An den Stränden kontrolliert die Polizei – in Zivilkleidung!

Text: Sabrina Geratz

Bilder: Fremdenverkehrsamt Indien

Twain beschrieb 1897 Indien als „das Land der Träume und Romanzen, des ungeheuren Reichtums und der unglaublichen Armut, des Prunks und der Lumpen, der Paläste und Baracken, des Hungers und der Seuchen, der Genialität und Gigantomanie und Aladinlampen, der Tiger und Elefanten, der Kobras und des Dschungels, der hundert Völker mit hundert Sprachen, tausend Religionen und zwei Millionen Göttern…“ Das alles ist Indien. Ein Land mit vielen Gesichtern, wie es vielfältiger und kontrastreicher nicht sein könnte.
Auf den Straßen von Mumbai, früher Bombay, wimmelt es nur so von Menschen, Ochsen, Elefanten und Autos. Eine unheimliche Geräuschkulisse, geprägt durch das Gerede der Menschen, das Gebrüll der Tiere und das Hupen der Autos.


Es dauert einen Augenblick, bis man sich daran gewöhnt hat. Eine Rikscha fährt vor. Die Fahrt geht vorbei an unzähligen Geschäften, an denen die Ware zum Teil draußen auf Stangen hängt; Stoffe in allen erdenklichen Farben und Mustern. Gemüsehändler haben ihre Stände am Straßenrand aufgestellt und versuchen ihre Ware zu verkaufen. Das Straßenbild ist geprägt von farbenfrohen Gewändern der Frauen und Männer. Jeder Sari sieht anders aus und auch die Art, wie sie getragen werden, unterscheidet sich. Zu dem bunten Straßenbild gesellen sich auffallende Kontraste in der Architektur. Sarazenische Wandelgänge und britische Kolonialstilbauten stehen den modernen indischen Wolkenkratzern gegenüber. Eine Stadt zwischen Antike und Moderne.


Zwei der berühmtesten Wahrzeichen Mumbais befinden sich am Hafen des Stadtteils Colaba: Das Gateway of India, der 26 Meter hohe Triumphbogen aus gelbem Basalt im Stil der Moslem-Bauten des 16. Jahrhunderts, errichtet zur Erinnerung an den Besuch des britischen Königs George V., und das in der Nähe gelegene Taj Mahal Intercontinental, eines der namhaftesten Hotels Indiens. Es garantiert luxuriöse Räumlichkeiten, gepaart mit kulinarischen Höchstgenüssen. Viele Prominente bevorzugen dieses Hotel und gerade die einheimischen Bollywood-Filmstars steigen dort gerne ab. Die beliebte Einkaufs- und Flaniermeile Shahid Bhagat Singh Road, früher bekannt als Colaba Causeway, liegt etwas westlich vom Taj Mahal Intercontinental. Sie lädt zu umfangreichen Shopping-Touren ein und danach lässt es sich wunderbar entspannen in den vielen Restaurants, die mit einheimischen als auch internationalen Speisen verwöhnen. Das unvergleichliche Aroma Indiens ist nicht nur der Geruch von Rosen und Jasmin, der sich durch die Straßen und Gassen zieht.


Es sind die Düfte von Gewürzen, die aus der indischen Küche nicht wegzudenken sind, gerade für die Herstellung von Currys sind sie unabdingbar. Doch mit Curry ist nicht etwa das Pulver gemeint, das wir hier zu Lande bekommen, sondern eine Gewürzsoße aus vielen verschiedenen Zutaten. Kurkuma, Kardamom, Ingwer, Koriander, Muskatnuss und Mohn sind nur einige davon. Ein indischer Koch verwendet rund 25 verschiedene Gewürze in der Küche. Ein Feuerwerk für die Geschmacksnerven – nicht für jedermann geeignet.
Nach einer Kräftigung geht es in der Rikscha weiter zum Prince of Wales Museum. Vor allem die Sammlung indischer Miniaturmalereien und die archäologische Abteilung sind beträchtlich und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Kehrt man zur Flora Fountain zurück und folgt dann der Dadabhai Naoroji Road, die an schönen Kolonialbauten vorbei führt, gelangt man nach Nagar Chowk. Das Straßenbild im Stadtzentrum wird von dem wohl schönsten architektonischen Bahnhof der Welt dominiert, dem Viktoria Terminus.
Der reich verzierte braune Sandstein aus dem Jahre 1808 gilt als der schönste Bau viktorianischer Gotik. Knapp 100 Meter neben dem Bahnhof liegt die nicht weniger imposante Hauptpost.



Wer möchte, kann hier die Stadtrundfahrt durchs koloniale Mumbai beenden und sich zurück zum Gateway of India begeben und ein weiteres Mal durch die Straßen bummeln.
Für die weiter Erkundungslustigen geht es landeinwärts nach Aurangebad, genauer genommen zu den Höhlen von Ajanta und Ellora. Sie sind als Weltkulturerbe verzeichnet und dürfen auf keinen Fall verpasst werden. Die fünf buddhistischen Felsentempel und 25 Klöster von Ajanta wurden zwischen dem 2. und dem 7. Jahrhundert nach Christus in den Fels gehauen. Die Wandmalereien zeigen die Entwicklung buddhistischer Kunst und ihre Annäherung an den Brahmanismus. Die weitläufige Tempelanlage von Ellora ist jünger als die von Ajanta. Sie ist zwischen dem 6. und 9. nachchristlichen Jahrhundert entstanden. Die 34 Höhlen sind von buddhistischen, hinduistischen und jainistischen Einflüssen geprägt. Die Besichtigung der Höhlen ist im Abendsonnenschein am schönsten. Besonderes Augenmerk verlangt auch der große Shiva-Tempel Kailashanatha, der als riesiger Monolith aus dem Fels gemeißelt wurde.


Rund 600 Kilometer südlich von Mumbai liegt Goa, der kleinste Bundesstaat Indiens, bekannt für seine endlosen, feinsandigen Strände. Er wird begrenzt durch die Staaten Maharashtra und Karnataka, und selbstverständlich vom Meer. Der kleine Staat ist eine der wenigen Regionen, wo der Tourismus eine wirtschaftliche Bedeutung hat. Viele Ansässige sprechen Englisch, da sie an Touristen gewöhnt sind. Alles geht etwas geruhsamer zu als in der Metropole Mumbai. Es gibt kaum Slums und der Verkehr läuft weitgehend geordnet ab. Die Busse sind seltener überfüllt. Goa ist Indien in einer Lightversion, sozusagen Indien für Anfänger.
In der Hauptstadt Panaji ist die europäisch-südländische Atmosphäre noch präsent, vermischt mit dem Flair des tropischen Indiens. Der erhaltene Teil der romantischen Altstadt hat die Anmutung eines kleinen portugiesischen Provinzdorfes. Zwischen alten Häusern, an denen üppige Blumenpracht von den Balkons hängt, reihen sich kleine Hotels und Restaurants, die den Geldbeutel schonen. Den Tag in Goa lässt man am besten mit dem einheimischen Schnaps Feni oder einem schön kühlen indischen Bier ausklingen.


Im Vergleich zu Goa oder auch anderen Regionen Südindiens ist Karnataka weniger vom Tourismus erschlossen. Bangalore, rund 350 Kilometer westlich von Madras, der Hauptstadt von Karnataka, gilt als eine der saubersten und am besten organisierten Städte Indiens. Mysore, die zweitgrößte Stadt des Bundesstaates, liegt im Süden Karnatakas. Sie ist übersichtlich, mit breiten Alleen, Parks und Palästen. Eine heitere, entspannte Stimmung. Das Highlight Mysores ist der Amba Vilas, einer der größten und prächtigsten Maharaja-Paläste Indiens. Ein wahr gewordener Traum aus 1001 Nacht. 1912 ließ man ihn anstelle des 1897 niedergebrannten Holzpalastes errichten; die Entwürfe stammten vom britischen Architekten Henry Irwin. Seit 1998 ist der Palast in Besitz der Landesregierung von Karnataka. Den Devaraja-Markt zu erkunden ist neben dem Palast mit das Größte. Er ist einer der schönsten und farbenprächtigsten Märkte Südindiens. Nicht ohne Grund wird Mysore auch als Stadt der Düfte und Seide bezeichnet.
Faszinierend am südwestlichen Bundesstaat Kerala sind die vielfältigen Naturattraktionen: ausgedehnte Waldgebiete mit reichem Wildtierbestand, üppige Plantagen und traumhafte Strände. Bei einer Rundreise durch den Süden Indiens darf eine Backwaters-Tour nicht fehlen. Die Bootsfahrt entlang von palmengesäumten Lagunen und Kanälen vermittelt den malerischsten Eindruck. Die riesigen Fischernetze überall an den Lagunen und Kanälen sind ein beliebtes Fotomotiv.


Im Hafen von Fort Cochin angekommen, lohnt sich ein Spaziergang entlang der Kaimauer. Es bieten sich wirklich schöne Ausblicke auf das Meer. Nicht entgehen lassen sollte man sich den kleinen Fischmarkt. Der frisch gekaufte Fisch kann an den aufgestellten Garküchen sofort zubereitet werden. Ebenfalls sehenswert sind die restaurierten Bauten aus der portugiesischen, niederländischen und britischen Kolonialherrschaft im Herzen des Fort Cochin. Kleine Geschäfte laden zum Bummeln ein.
Die Inder besitzen das Wissen um ein langes Leben, wovon andere Völker nur träumen können. Und das Zauberwort heißt Ayurveda. Kerala gilt als ein Zentrum der ayurvedischen Heilkunst. Diese traditionelle indische Medizin existiert seit mehr als 2.000 Jahren. Sie setzt auf die Lehre von den drei Körpersäften und schöpft daraus ihre Kraft. Die Harmonie und das Gleichgewicht zwischen diesen ist Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben.


Neben dem reichhaltigen Angebot von Ayurveda-Behandlungen ist Yoga kein unbedeutender Geschäftszweig. Varkala gilt in Kerala als bekanntestes Yoga-Zentrum und lockt somit viele Reisende an. Die bekanntesten Adressen sind die Scientific School of Yoga & Massage und das Progressive Yoga Centre sowie das Kairali Ayurvedic & Yoga Centre. Man sollte sich zunächst allerdings erstmal einen Schnupperkurs angucken, um dann zu entscheiden, ob er den eigenen Vorstellungen entspricht.
Im Südosten liegt eines der ältesten Kulturzentren Indiens: die Stadt Madurai. Der weitläufige Tempelkomplex Meenakshi-Sundareshvara aus dem 17. Jahrhundert beherrscht das Stadtbild. Allerdings stellt man fest, dass sich hier wenig koloniale Einflüsse in der Architektur finden lassen, die drawidische Kultur konnte sich fast unbeeinflusst entwickeln. Das Areal, auf dem die Tempel, in denen Shiva und Meenakshi verehrt werden, stehen, ist umgeben von mehreren Tortürmen, Säulenhallen, Teichen, Straßen und Geschäften. In den verwinkelten Gassen der Altstadt lockt der Obst-, Gemüse-, und Blumenmarkt mit überwältigender Farbenpracht und exotischen Düften.


In Südindiens größtem Bundesstaat Andra Pradesh ist bis heute der Einfluss des Islams unübersehbar. Touristisch ist die Region kaum erschlossen; Besucher trifft man vor allem in der Hauptstadt Hyderabad. Eine Atmosphäre wie aus einer arabischen Guten-Nacht-Geschichte. Die Stadt verfügt über viele monumentale Bauten, Tempel, Kirchen, und Moscheen. Der größte Teil der Altstadt kann zu Fuß erschlossen werden. Wahrzeichen ist der 56 Meter hohe, viertürmige Torbau Charminar aus dem 16. Jahrhundert. Ebenfalls sehenswert sind die älteste Moschee der Stadt, Jami Masjid, und die Hauptmoschee Mecca Masjid, die dem Vorbild der großen Moschee in Mekka nachempfunden ist. Unvergesslich ist auch ein Besuch auf dem turbulenten Laad Bazaars. Indien, ein exotischer Cocktail aus Kultur, Mystizismus und Bildern aus 1001 Nacht. Ein Land, das sowohl unendliche Armut als auch unglaublichen Reichtum in sich birgt. Und trotz dieser klaffenden Widersprüche lässt einen die Faszination dieses Landes nicht mehr los. SG

Reisezeit und Wetter
Das Klima Indiens wird vom Monsun bestimmt. Er ist verantwortlich für den jahreszeitlichen Wechsel von Regen und Trockenzeit, von Hitze und angenehmen Temperaturen. Somit bestimmt er auch die Reisezeit und die Touristensaison. Die Monsun-Zeit beginnt im Juni mit heftigem Regen in Südindien und rückt dann Woche um Woche weiter nach Norden.
Nur Südindien hat tropisches Klima, Nordindien liegt im subtropischen Bereich und der Himalaya ist von alpinem Klima geprägt. Im Westen (Rajasthan) ist es schon im April brüllend heiß, in der Nacht aber auch umso kälter.
Auf dem Subkontinent ist von Oktober bis März die beste Reisezeit.

Anreise
Direktflüge von Europa landen auf den Flughäfen von Bombay oder Delhi, die Flugzeit beträgt etwa 7 Stunden. Einige Chartermaschinen fliegen auch gelegentlich Goa an.
Flugumbuchungen sind möglich, allerdings um einige Hundert Euro teurer. Beim Rückflug ist es wichtig, 72 Stunden vor dem Start die reconfirmation des Tickets nicht zu vergessen.


Kleidung
Mit leichter, nicht zu eng geschnittener Kleidung aus Baumwolle oder modernen Kunststofffasern ist man bestens ausgerüstet.
Etwas wärmere Kleidungsstücke wie Pullis und Jacken sollten auch sicherheitshalber eingepackt werden. Die Klimaanlagen und gerade die Wintermonate in kühleren Regionen können frösteln machen.

Gesundheit
Wie in vielen asiatischen Ländern ist auch in Indien in den ersten Tagen Vorsicht geboten. Speisen und Getränke sollten nur in sauberen Restaurants zu sich genommen werden; Mineralwasser nur aus originalverschlossenen Flaschen verwenden. Auch beim Zähneputzen sollte man auf Leitungswasser verzichten und auf Mineralwasser zurückgreifen. Aufgrund der starken Hitze ist es wichtig, viel Wasser zu trinken – mehr, als man eigentlich Durst hat. Nach etwa 10 Tagen kann man dann etwas mutiger mit dem Essen sein und auch geschältes Obst und Gemüse verzehren.
Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus und gegebenenfalls auch gegen Cholera und die asiatische Hirnhautentzündung werden empfohlen. Impfschutz gegen Polio und Tetanus sollte ebenfalls bestehen. Gerade bei Reisen in heiße, feuchte Gebiete ist eine Malaria-Prophylaxe vernünftig. Das hört sich alles sehr abschreckend an, dient aber allein der Vorsorge. Und wie heißt es so schön: Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Ebenso wichtig ist es, sich vor der Sonne zu schützen. Eine Kopfbedeckung gegen einen Sonnenstich und eine Sonnenlotion mit hohem Lichtschutzfaktor gegen Sonnenbrand sind nur vernünftig.
Sollte ein Arzt konsultiert werden müssen, braucht man sich keine Gedanken zu machen. In Indien gibt es wirklich gute Ärzte mit Englischkenntnissen. Eine Auslandsversicherung ist ein Muss!

Andere Länder, andere Sitten
Was bei uns selbstverständlich ist, ist in einem anderen Land nicht erwünscht. So ist es beispielsweise in Indien nicht üblich, jederzeit alles und jeden zu fotografieren. Privatpersonen erwarten, dass man um ihr Einverständnis bittet. In den heiligen Tempeln ist Fotografieren absolut verboten.

Schuhe beim Betreten religiöser Orten anzubehalten, ist ein Reinheitsverstoß. Auch beim Betreten von Häusern sollte man sich an das Verhalten des Gastgebers halten. Zieht er die Schuhe aus, sollte man es auch tun.Da in Indien nun mal nicht nur Reichtum herrscht, sondern auch klaffende Armut, schicken manche Familien ihre Kinder zum Betteln. Auch wenn man Mitleid hat, sollte man darauf verzichten, ihnen Geld zu geben. Besser, man kauft ihnen stattdessen etwas zu essen, zu trinken oder ähnliches. Durch Geldgaben würde diese gewerbsmäßige Ausnutzung der Bettelei nur gefördert werden.

Was Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit angeht, herrscht in Indien ein strengerer Ton. Küssen, Arm in Arm gehen und andere Zärtlichkeiten sollten die Hotelzimmer nicht verlassen. Sie gelten als anstößig und sind unerwünscht. Nacktbaden wird nicht toleriert. An den Stränden kontrolliert die Polizei – in Zivilkleidung!

Text: Sabrina Geratz
Bilder: Fremdenverkehrsamt Indien

Text: Sabrina Geratz, Bilder: FVA Indien

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