Montag, Dezember 9, 2024
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Starwood in Paris – Spannende Alternativen im gehobenen Segment

Das Westin Paris und das Prince de Galles sind die Spitzenhäuser von Starwood in Paris. Beide ergänzen sich perfekt

Viele Hotelgäste suchen zunehmend nach Übernachtungsalternativen, die ihre Teilhabe an Kundenbindungsprogrammen lohnen. Starwood Hotels sind weltweit der führende Anbieter, der Konzern hat im Rahmen seiner acht Hauptmarken erst in diesem Frühjahr sein 1000. Hotel eröffnet. Als Inhaber der Starwood Prefered Guest Karte lassen sich so weltweit angenehm Bonuskriterien sammeln; ein Programm, an dem über 700 Häuser der Kette aktiv teilnehmen. In Paris bietet Starwood mit den Marken Westin und Luxury Collection zwei Häuser der Spitzenklasse, die sich in ihrer Positionierung optimal ergänzen und eine preisgünstigere Alternative zu den ausgewiesenen Palasthotels an der Seine darstellen.

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Das Westin Paris in der Rue de Castiglione an der Ecke zur Rue de Rivoli mit Blick auf die Tuilerien stellt mit seinen 440 Zimmern (inklusive 80 Suiten) das größte der historischen Pariser Hotels dar. Das denkmalgeschützte Haus wurde bereits 1878 im zweiten frz. Kaiserreich unter dem Namen Continental eröffnet und geht auf Pläne von Henri Blondel, dem Schwiegersohn von Charles Garnier (dem Erbauer der alten Pariser Oper), zurück. Kaiserin Eugenie, Gattin Napolen III, lebte hier während der Exilzeit ihres Gatten in den Jahren von 1898 bis 1919. Prinzessin Gracia von Monaco, Gerard Depardieu oder Woody Allen fühlten sich hier wohl. Auf über 45.000 Quadratmetern Gesamtfläche über 5 Stockwerke verteilt bietet das Haus eine optimale Alternative für Gruppentourismus und Business Kunden. ws7klein.jpgDie imposantesten Säle der Stadt mit dem Salon Napoleon, dem Salon Imperial oder den Salon Aiglon werden sowohl von der Modeindustrie für deren Fashion Shows (Yves Saint-Laurent präsentierte seine Shows vorzugsweise hier) oder von der großen Politik genutzt (die Präsidenten Charles de Gaulle oder Francois Mitterand pflegten hier ihre Pressekonferenzen zu halten). Mit 12 Konferenzräumen, die zwischen 10 und 900 Personen bewirtschaften können, eignet sich das Haus im Besonderen für Konferenzen oder andere business trips, allein der Salon Imperial fasst über 400 Quadratmeter. Im Jahr 2008 wurde das Haus letztmalig renoviert, verantwortlich für das Interiordesign zeichnet Sybille de Margerie.

Wer sich einen ersten Überblick über das Haus verschaffen möchte, ist gut in den öffentlichen Räumen aufgehoben. Das Restaurant mit Blick auf die Tuilerien an der rue de Rivoli wurde von Jaques Garcia in Auberginetönen eingerichtet, die Küche hat Gilles Grasteau übernommen. Die Bar Tuileries wird oft von Business People frequentiert, gemäß der Positionierung des Hauses.

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Das Haus kann mit seiner Ausstattung nicht ganz mit den berühmten Palasthotels mithalten, hätte aber durchaus wie kein anderes seiner Gattung das Potenzial dazu. Die Anzahl von 440 Zimmern liegt deutlich zu hoch für ein Haus seiner Klasse, ein Großteil der Zimmer ist schlichtweg zu klein. Im Vergleich hierzu liegen die tradierten Palasthotels bei unter 200 Zimmern und verfügen über deutlich größere Zimmer und Bäder. Bei der Ausstattung wurde gespart, an den Wänden der Zimmer und endlos langen Flure findet sich einfache Farbe, leider keine Tapete. Bestecke und Accessoires sind nicht versilbert, sondern lediglich aus Chrom. Es gibt also deutliche Unterscheide, die sich auch im Preis niederschlagen müssen. So wirkt vieles auf den ersten Blick stimmig, zeigt aber beim zweiten Hinsehen Schwächen und ist im Luxsusegment nicht konkurrenzfähig. Zu sehr begleitet das Haus das Motto „Masse statt Klasse.“ Für einen angemessenen Zimmerpreis ist dies aber durchweg legitim. Hier gilt es also wachsam zu sein und gut zu vergleichen.

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Eine Alternative aus dem Starwood Portfolio ist das noblere Prince de Galles in der Avenue George V im achten Bezirk, unmittelbar neben dem großartigen Four Seasons gelegen. Marlene Dietrich, Winston Churchill, Lord Chamberlain, Charles Laughton, Gina Lollobridgida, Lana Turner oder Elvis Presley hatten sich hier seinerzeit wohlgefühlt. Das Haus wurde zur Art Deco Hochzeit im Jahr 1928 gebaut und verfügt über 168 Zimmer, inklusive von 30 Suiten, auf acht Stockwerken. Die letzte Renovierung geht auf 1993 durch Pierre-Yves Rochon, eines seiner ersten größeren Projekte, zurück. Rochon zeichnete sich auch im Jahr 2000 für das neue Four Seasons verantwortlich oder das neue Savoy in London. Der Name des Hotels geht auf den künftigen Prince of Wales, Edward VII, dem Sohn King Edvards V, zurück, der für seine jährlichen Paris Aufenthalte ein Hotel suchte. pg4klein.jpg

Das Haus hat eine besonders reiche Geschichte, da erst jüngste Forschungen belegen, dass Frédéric Chopin hier 1849 in einem großen Luxusapartment eines früheren Wohnhauses, 74, rue de Chaillot wohnte, das später abgerissen und auf dessen Stelle das Prince de Galle errichtet wurde. Erst 1920 wurden die Straßen neu benannt. Der Komponist hatte eine Liaison amoureuse mit der schwedische Nachtigall Jenny Lind, die für ihn sang.

Die Zimmer des Prince de Galles sind gemütlich im Toile de Jouy Stil dekoriert, aber sehr klein. Das Standard Zimmer ist mit 23 Quadratmetern sehr übersichtlich disponiert, selbst Deluxe Zimmer sind lediglich 30 Quadratmeter groß, Suiten beginnen bei 40 Quadratmetern. Auch hier wäre Weniger ein Mehr gewesen, zumal die neuen Palasthotels wie das Shangri-La, die sich ähnlich positionieren, ihre Kategorien bei 37 Quadratmetern pro Zimmer beginnen. Da das Haus eine grundlegende Renovierung plant, um im Wettbewerb der historischen Pariser Hotels bestehen zu können wäre zu überlegen, die Anzahl der Zimmer grundlegend zu minimieren und sich als ein Suitenhotel zu positionieren, um einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu kreieren, der ohne weiteres nicht kopiert werden kann. pg5_1.jpgDer Großteil der Zimmer würde sich dazu eignen, ist aber für sich alleine genommen mit den konkurrierenden Häusern bislang kaum konkurrenzfähig, wenn die aktuelle Rackrate von 700,–€ für das Standard Doppelzimmer zu Grunde gelegt wird. In diesem Zusammenhang ist auch die synthetische Bettschwäschefüllung des Hotels nicht hinnehmbar.

Dem Haus gelingt es aber vorzüglich, seine intime und private Atmosphäre zu bewahren, obwohl 168 Zimmer bei voller Belegung ein munteres Treiben erwarten lassen. Das Restaurant Le Jardin des Cygnes besticht durch seinen Art Deco Charme, der im Besonderen durch den Innenhof transportiert wird. Das Haus verfügt in Teilen noch um Originalzitate aus der späten 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Vor allem die Mosaike im Hof sind von großem historischem Wert. Ebenso wie das Westin offeriert das Prince de Galles zum Frühstück ein Buffet (45,–€), eine hoch willkommende Alternative zu den klassischen À la carte Frühstücken in den großen Palasthotels. Ebenso historisch ausgerichtet ist die Recency Bar mit Mahagony Tischen, roten Ledersesseln und franco-englischen Accessoires in der Einrichtung. Für Business Zwecke ist das Haus geeignet, wenn diese in überschaubarem Rahmen bleiben. Sechs Konferenzräume können bis zu 200 Gäste (im Salon Panache) bewirtschaften. 
Starwood hat mit dem Westin Paris und dem Price de Galles zwei Häuser der gehobenen Kategorie im Wettbewerb, die beide über große bis sehr große Potenziale verfügen, die aber vor dem Hintergrund limitierter Investitionsvolumina bislang nur unzureichend ausgeschöpft sind. Um auch künftig vor dem Hintergrund des aktuell höchst dynamischen Pariser Wettbewerbs erfolgreich bestehen zu können, sind dringend weitere Innovationen dieser harmonisch sich ergänzenden Hotels notwendig. Hier sind die Eigentümer in Singapur (Westin) und der arabischen Welt (Prince de Galles) nachhaltig gefordert.
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Information:

The Westin Paris

3, rue de Castiglione, 75001 Paris

Tel. : +33 (0) 1 44771111 begin_of_the_skype_highlighting  +33 (0) 1 44771111end_of_the_skype_highlighting

www.thewestinparis.com

Prince de Galles

33, avenue Georges V, 75008 Paris

Tel. : +33 (0) 1 53237777 begin_of_the_skype_highlighting  +33 (0) 1 53237777end_of_the_skype_highlighting

www.princedegallesparis.com

Text: Dr. Frank Sistenich, Fotos: Agentur

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