Samstag, April 27, 2024
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Quark Expeditions: Abenteuer Nordwestpassage

Die letzte Saison für Polarreisen mit Eisbrechern hat begonnen. Verschärfte Regularien begrenzen den Tourismus in die Arktis oder Antarktis.  

 

„Eine Welt ohne Schiffe wäre eine Welt ohne Träume“- dieses Zitat des französischen Sozialphilosophen Michel Foucault wird all jene begleiten, die in den letzten Jahren ihre persönlichen Träume der maritimen Polarexpeditionen verwirklichen konnten. Ab dem Jahr 2012 gelten neue Regeln, die für die Königsklasse der Expeditionskreuzfahrt den Abschied von den touristischen Weltmeeren bedeuten. Prominentestes Beispiel sind die für eine touristische Nutzung konvertierten russischen Eisbrecher, die seit dem Jahr 1991 mit der politischen Öffnung der Sowjetunion für westliche Reisecharter zur Disposition standen. Die_Kapit__n_Khlebnikov_in_der_Hocharktis_im_kaiser_Franz_Josef_LandKlein3.jpgDiese Chance hat als erster der US amerikanische Veranstalter Quark Expeditions mit dem Eisbrecher Kapitan Khlebnikov als Vollcharter für jeweils 2 Monate im Sommer in der Arktis wie im Winter für die Antarktis genutzt. Kein Schiff kann derart viele Premieren in den Polarregionen mit neu erschlossenen touristischen Destinationen vorweisen wie die Kapitan Khlebnikow. Beispiele sind die erste Vollumrundung der Antarktis (1998), die Entdeckung von Kaiserpinguin Kolonien (Snow Hill Island) oder der erste Besuch der Dry Valleys (Ross Sea). IMG_9523Klein_1.jpgDeutsche Anbieter wie Ikarus Tours sind gefolgt und chartern solche Schiffe exklusiv für die Arktis. Jüngstes Beispiel ist eine Reise mit dem Schwesterschiff Kapitan Dranitsyn in diesem Sommer zum Kaiser Franz-Josef-Land. Für Russland sind Bau und Unterhalt solcher leistungsstarken Eisbrecher mit 24.200 PS in den harten Wintern zur Versorgung der Gemeinden entlang der arktischen Küste in Sibirien lebensnotwendig. Allein die russische Arktis umspannt einen Bogen von 165 Längengraden und ein Schiff bleibt bei über minus 50 Grad Kälte das einzig verlässliche Verkehrsmittel. Daher werden solche Eisbrecher auch innerhalb des russischen Seeterritoriums künftig weiter verkehren können. Keine Regel ohne Ausnahme. Wie ernst es den Russen mit der Arktis ist, zeigen nicht zuletzt die erweiterten Territorialansprüche, die in diesem Sommer mit neuen Nordpolexpeditionen wissenschaftlich untermauert werden sollen. Über 5 Millionen lässt sich die russische Regierung die jüngste Expedition kosten.

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Regelwerk begrenzt polaren Zugang.

 

Das neue internationale Regelwerk wird daher den Rest der Polarregionen, im Besonderen die Antarktis, Svalbard, Grönland und die Nordwestpassage mit den Inseln der kanadischen Hocharktis betreffen. Es sieht unter anderem vor, dass die Polarschiffe kein Schweröl mehr mit an Bord führen dürfen (wie ein Großteil der Eisbrecher Flotte) sowie die maximale Tonnage auf 10.000 BRT und die Passagierkapazität auf 150 Gäste begrenzt wird. Ein Eisbrecher wie die Kapitan Khlebnikov vermisst 15.000 BRT, verbraucht im Eis durchschnittlich 13 Tonnen Schweröl am Tag und hat in ihren Tanks ein Fassungsvolumen von bis zu 3.300 Tonnen des Treibstoffs. Im mächtigen Eis der Ross Sea in der südlichen Antarktis hat das Schiff am 11. Dezember 2005 mit 78 Tonnen Tagesverbrauch einen Rekord aufgestellt. Zodiac_ExpeditionKlein.jpgNeu ist zudem, dass alle Räume künftig für den Brandschutz mit modernen Sprinkleranlagen versehen sein müssen. Eine solche Investition allein würde über 4 Millionen Euros pro Eisbrecher bedeuten und da die Charterverträge von der Far Eastern Shipping Company oder der Murmansk Shipping Company als Eigner der Eisbrecher aktuell nur jeweils um ein Jahr von zu Saison zu Saison verlängert werden, lohnen solche Investitionen nicht mehr. Ein Weg, die neuen  Regularien zu umgehen, bestünde darin, die Schiffe unter einer Flagge laufen zu lassen, die nicht zu den Unterzeichnern der 47 Nationen des Antarktisvertrages gehört oder sich einem Veranstalter anzuvertrauen, der nicht den freiwilligen touristischen Schutzorganisationen für einen sanften Tourismus in der Antarktis (IAATO) oder die für die Arktis (AECO) beigetreten ist, die auch die neuen Zugangsregeln mit verwalten. Aber kann dies Sinn und Zweck der künftigen Polarreisen sein? So bleibt nur, die letzten Reisen bis Frühjahr 2012 zu nutzen, bevor eine neue Zeitrechnung für Polarexpeditionen beginnt. Mitternacht_in_der_ArktisKlein.jpg

Expeditionen am Limit des Möglichen

Im Unterscheid zu den klassischen, eisverstärkten Expeditionsschiffen, die ebenfalls die Polarregionen bereisen, haben die Eisbrecher mit ihrem bis zu 45 mm breiten Stahlrumpf den Vorteil, in Regionen vorstoßen zu können, die den anderen Expeditionsschiffen bei weitem vorenthalten bleiben. Sie verfügen zudem über zwei Hubschrauber, deren Flüge im Reisepreis inbegriffen sind und die Anlandungen ermöglichen, die mit den mitgeführten Zodiacs nicht durchzuführen wären. Die Helikopter sind nicht extra für die Touristen an Bord, sondern gehören zur Grundausstattung der Schiffe und sind für die Eisnavigation unerlässlich. Fahrten im Eis südlich der antarktischen Halbinsel entlang der schwer zugänglichen Phantom Coast, Flüge auf Tafeleisberge, zu Kaiserpinguinen auf Snow Hill Island in der Weddell Sea oder zu entlegenen Forschungsstationen in der Ross Sea am Südende der Antarktis stehen bei den Expeditionen ebenso auf der Tagesordnung wie der Besuch hochgelegener Gletscher oder in Packeis eingeschlossener Inseln wie das Kaiser-Franz-Josef-Land in der Hocharktis auf über 80 Grad Nord. Dreifacher_NebelbogenKlein.jpgDie hohe Variabilität des Expeditionseinsatzes und die Breite der Ausstattung sind einzigartig und nicht mit alternativen Reisemöglichkeiten kompensierbar.

Zwei verschiedene Interessengebiete führen die Gäste zu den Polarreisen am Limit des Möglichen: Flora und Fauna sind einzigartig und in hohem Masse endemisch. Pinguine gibt es eben nun einmal im Süden des Globus und Eisbären nur in der Arktis. Die Flora der Arktis gleicht in der kurzen Zeitspanne ihrer Blüte im Hochsommer einem Miniaturdschungel. Ein anderer Teil der Touristen reist auf den sichtbaren Spuren der großen Entdecker. Wie keine andere Region der Welt stehen die Polargebiete für Abenteuerlust und Forschergeist, Katastrophen und das Elend der Überwinterung. Nirgends sind so viele Menschenleben verloren gegangen wir auf den Reisen in das ewige Eis. Noch heute zählt die Entdeckung beider Pole, im Süden wie im Norden, zu  den großen Mythen der Expeditionsgeschichte. Auch Scott und seine Begleiter haben es im Januar 1912 nicht mehr lebend vom Südpol zurück geschafft. Namen wie Amundsen, Peary, Nansen oder Shakleton sind im kollektiven Gedächtnis der Weltentdecker präsent wie sonst nur noch Alexander von Humboldt, den es jedoch mehr in die wärmeren Gefilde Mittelamerikas zog. Die magnetische Wirkung der Polarregionen in ihrer Faszination auf den modernen Touristen ist nachvollziehbar.

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Spurensuche in der Nordwestpassage

Ein berühmtes Beispiel einer solchen polaren Expedition ist bis heute die legendäre Nordwestpassage. Seit dem 16. Jahrhundert waren die Seemächte Europas daran interessiert, einen möglichst schnellen und kurzen Weg nach Asien zu finden. Die etablierte Route um das Kap der guten Hoffnung galt als zu lang, aufwendig und teuer. Es war vor allem die britische Krone, die nach Ende der napoleonischen Kriege ab 1815 nichts  Vernünftiges mehr mit ihrer großen Flotte anzufangen wusste und so die Suche nach der Nordwestpassage intensivierte; geomagnetische Forschungen standen im Mittelpunkt. Geblieben ist bis heute die weltweit größte Katastrophe aller Expeditionen, die Reise Sir John Franklins im Jahr 1845 mit seinen beiden Schiffen Terra und Erebus. Beide gingen verloren und kosteten 126 Menschen im geschlossenen Packeis das Leben. In der Folge des Unglücks haben die britische Admiralität und die Witwe, Lady Jane Franklin, siebzehn weitere Suchexpeditionen finanziert, die allesamt scheiterten und weitere Matrosenleben forderten.  Allerdings wurde der magnetische Nordpol Mitte des 19. Jahrhunderts auf einer dieser Suchaktionen entdeckt. Vor wenigen Jahren wurden drei Leichen der Franklin Expedition mumifiziert im ewigen Eis entdeckt. Die große Kälte wirkte über 160 Jahre lang wie ein überdimensioniertes Kühlhaus und hat die Körper erheblich konserviert. Erst der Norweger Roald Amundsen bezwang die Passage vom Atlantik in den Pazifik im Jahr 1905 nach dreimaliger Überwinterung und knapp zwei jähriger Expedition im Eis. Bis zum Jahr 2010 ist der Transit durch die Passage lediglich 137 Mal geglückt, am häufigsten im Rahmen einer touristischen Nutzung  (17 Passagen) mit der Kapitan Khlebnikov. IMG_0752Klein_1.jpg

Der Beginn der Passage in Anadyr im Nordosten Sibiriens ist eine  der wenigen Möglichkeiten zum Besuch Chukotkas und deren Hauptstadt. Die Chuktschen-Halbinsel ist die entlegendste Region der russischen Föderation und in Teilen noch heute militärisches Sperrgebiet. Die Anreise wird über Anchorage in Alaska organisiert, von dort fliegt der Charter direkt über die Beringstraße nach Anadyr. Die praktische und günstige Direktverbindung ab Frankfurt nach Anchorage leistet Condor. Landschaftlich von größtem Reiz, aber ökonomisch verarmt, hat der russische Oligarch Roman Abramovich als Gouverneur der Region über sechs Jahre einen Teil seines Privatvermögens in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Der Golf von Anadyr ist Heimat hunderter Belugas und die weißen Wale begleiten die Reise durch die lediglich 40 Meter tiefe Beringstraße vorbei an Kap Dezhnev, der Meerenge zwischen den Kontinenten Eurasien und Alaska. Hier ist zu Zeiten des Kalten Krieges so manches U-Boot auf Grund gelaufen. Mit dem Erreichen der Eisgrenze rücken Walrosskolonien und die Suche nach Eisbären im Mittelpunkt der Passage. Entlang der Küste Alaskas steht die erste Anlandung auf Herschel Island im kanadischen Teil auf dem Programm. Die Insel ist heute noch bewohnt und diente seiner Zeit als Kanadischer Vorposten zur Sicherung der Grenze zu Russland, später dann zu Alaska, nachdem Amerika den Russen Alaska abgekauft hatte. Edward, ein 22jähriger Ranger, führt die Gäste herum und verbringt selbst bis zu 4 Monaten im Jahr hier oben im Norden. Er widmet sich der Jagd; auch Eisbären stehen auf seinem Programm. Die Regierung gibt Quoten vor, wie viel der seltenen Tiere erledigt werden dürfen. „Auf jeden Fall sind die Quoten immer zu niedrig, schließlich können wir die Pelze gut verkaufen“ meinte der gut aufgelegte Schütze. Nach so viel Ehrlichkeit bevorzugt ein Großteil der für drei Stunden angereisten touristischen Hobby-Entdecker die Flora der Insel.  Eisb__renwarnung_auf_SvalbardKlein.jpg

Einmalige endemische Blumenpracht

Bei allen Landgängen wird deutlich, warum die Nordwestpassage nur im Juli zu empfehlen ist. Die Farbenpracht der arktischen Blumen ist unerwartet üppig, hält aber lediglich bis Anfang August vor. Ein späterer Transit muss auf die Blumenvielfalt wie auch auf die bis dahin weiter südlich gezogenen Vögel verzichten. „Die Flora der Arktis ist unglaublich reich und vielfältig, die endemischen Blumen sind klein, gehören zu den schönsten überhaupt, blühen aber nur in den ersten Sommerwochen. Ab Anfang August ist die Saison eigentlich schon vorbei, ab Mitte August ist alles grau“ beschreibt Expeditionsleiterin Kirsten de Mar die Notwendigkeit, eines frühen Besuchs der Arktis. Dann bleibt nicht mehr viel mit Ausnahme der historischen Stätten. Die Helikopter an Bord führen hinauf auf die Smoking Hills mit ihren leuchtend bunten Gesteinsformationen oder auf King William Island, der steinigen Bucht, in der Franklin mit seinen beiden Schiffen festsaß und die Offiziere mit der Mannschaft nach ihrem todsicheren Fußmarsch erfroren. Ein Besuch der größten Gemeinde der nördlichen Arktis, Cambridge Bay, gibt Einblick in das aktuelle Leben der Inuit mit seinem repetitiven Alltag. Gwen, eine Inuit Native des Ortes, lebt seit Mitte der 60er auf der Insel. Sie kommt mit an Bord und begleitet fortan mit Vorträgen zur Kultur der Inuit die Reise. Zur Kaffeepause werden die mitreisenden Damen in der Lounge in historische Stick- und Knüpftechniken eingeführt. Auch dafür gibt es eine Nachfrage. Gwen erzählt davon, vor wenigen Jahren zuerst ihren Mann und anschließend den Sohn verloren zu haben. Harte Schicksale seien in der Region an der Tagesordnung. Viele zieht es da schnell an Deck, vielleicht wartet ja ein Eisbär auf einer Scholle und grüßt freundlich während seiner Robbenjagd. Auf Victoria Island tags drauf stehen zumindest die Moschus Ochsen Spalier zum Empfang der Freizeitexplorer in ihren sonnengelben Parkas von Quark Expeditions, die ein jeder seit dem ersten Tag als sein neues Eigentum betrachten darf.

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Falls es die Eisverhältnisse erlauben, ist die Passage der engen Bellot Strait, an deren östlichen Ende  Fort Ross für eine Zodiac Anlandung wartet, ein geologischer Höhepunkt der Reise. Die Gesteinsformationen in der engen Passage sind bis zu 650 Millionen Jahre alt und auf den angrenzenden Hügeln sind meist Moschus-Herden zu Hause. Fort Ross wurde ab den 30er Jahren von der Hudson Bay Company als Lager- und Umschlagsplatz für Jäger eingerichtet. Von hier aus sollten Pelze und Fälle der regionalen Fauna die Nachfrage der Welt befriedigen. Fuchs- und Bärenfälle standen hoch im Kurs. Von den beiden Häusern ist eines noch in Takt, wird noch als Notrevier für Jäger gebraucht und ist zum Schutz vor Eisbären mit Holzplanken verschlossen. Das andere, heute offene Haus, zeigt den Charme der 30er Jahre, ist zu erheblichen Teilen demoliert aber sehenswert. In Dundas Harbour auf Devon Island (75 Grad Nord), der größten unbewohnten Insel der Welt, wurde 1924 eine der ersten kanadischen Bergpolizeistationen eröffnet, um die territorialen Ansprüche sichtbar zu reklamieren. IMG_9683.jpgDie Insel liegt auf der Grenze zwischen Tundra und arktischer Wüste und zeigt mit ihren 132 Moosarten, 9 verschiedenen Farnen und 90 blühenden Pflanzensorten den großen floralen Reichtum dieser entlegenen Region, trotz einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von weit unter dem Gefrierpunkt. Besuche der Maxwell Bay und von Beechey Island schließen sich an. Auf Beechey Island ankerte Franklin mit seinen beiden Schiffen und baute ein Notdepot für die Rückreise, bevor er weiter südlich in den Peel Sound segelte, um nicht wieder zurück zu kehren. Drei Crewmitglieder sind auf der Insel bereits gestorben und deren Gräber zu besichtigen. Viele der Nachfolgeexpeditionen haben hier gerastet und 1854 wurde mit dem Northumberland House ein weiteres Depot errichtet, dessen Überreste heute ebenfalls die Aufmerksamkeit gelten sollte. Mit dem Eintritt in die Baffin Bay nach Devon Island als Teil der Labrador Sea endet der offizielle Teile der Nordwestpassage als Verbindung des pazifischen und atlantischen Ozeans. Ab Resolute schließt die Reise mit dem Rückflug über Ottawa. Die Rückführung in die Zivilisation führt über eine Nacht im Fairmont Chateau Laurier Hotel. Das historische Haus aus dem Jahr 1912 gilt als die schönste Adresse in der ganzen Stadt und stimmt versöhnlich, die Weiten der Arktis nun endgültig verlassen zu haben. Low_CLH_24411174_CLH_035.JPG

Ende gut, Alles gut?

Die Anbieter von Polarreisen werden sich neue Alternativen überlegen müssen, wenn sie abseits der ausgetretenen Pfade der klassischen Expeditionskreuzer innovative Produkte anbieten wollen. Mit dem Ausstieg der Eisbrecher stehen viele Destinationen nicht mehr zur Disposition. So ist ein Transit der Nordwestpassage im Juli für die eisverstärkten Expeditionsschiffe nicht möglich; das Eis ist meist noch zu stark und die kanadischen Behörden erlauben die Passage nördlich von 70 Grad Nord nunmehr erst nach dem 1. August. Mit erheblich reduzierter Flora und Fauna im Spätsommer ist diese aber nur noch aus historischer Perspektive zu empfehlen. Auch ein Besuch der südlichen Antarktis erscheint in weite Ferne gerückt, zumal hier für einen Besuch Helikopter unabdinglich sind, da Zodiacs für Anlandungen nicht durch die schweren Eismassen manövrieren können. Ist der Umwelt nun durch die neuen Regularien gedient? Obwohl die Eisbrecher für den touristischen Betrieb nicht mehr zur Disposition stehen, bedeutet dies nicht, dass sie außer Betrieb genommen werden. Die Erdölindustrie zahlt den fünffachen Tagespreis für den Charter dieser Schiffe, um neue Öl-Reservate in der Arktis zu erschließen und hat andere Interessen, als primär ökologische. Schon seit Jahren befahren die Eisbrecher in den harten Wintermonaten Januar bis März im Auftrag der Öl-Multis das Nordpolarmeer und sind daher heute schon in dieser Zeit der touristischen Nutzung entzogen; dies wird sich künftig lediglich verstärken. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt. Zumindest ein Teil der Träume Michel Foucaults scheint damit bald ausgeträumt.

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Information

Die Reise wurde organisiert von Ikarus Tours, Königstein. Die Reise durch die Nordwestpassage wird letztmalig mit der Kapitan Khlebnikow 2011 angeboten.

www.ikarus.com

Tel.: 06174-290-246

www.quarkexpeditions.com

Für die Anreise nach Anchorage: Direktverbindung ab Frankfurt nach Anchorage mit Condor. Für die Langstrecke ist die Comfort Class zu empfehlen:

www.condor.de

Für die Abreise ab Ottawa: Direktverbindung nach Frankfurt mit Air Canada Business Class: www.aircanada.com

Fairmont Chateau Laurier: www.fairmont.com

Text: Dr. Frank Sistenich, Fotos: Dr. Frank Sistenich

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